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Goliath Hansa 1100 III Limousine (1960)

Goliath Hansa 1300 Limousine

Comm. 304 (Pietro Frua)
Projektnr. 44 (Goliath)

Dieses Fahrzeug ist in der Literatur (Kubisch & Janssen 1984, Terasa 1985c, Müller & Wendler 1989, Lichtenstein 2000a) als Goliath Hansa 1300 bekannt, da es angeblich einen 1,3-Liter-Vierzylinder-Boxermotor erhalten sollte, der auf dem Prüfstand bereits 90 PS leistete (Müller & Wendler 1989: S. 119). Ein Hansa 1300 mit mehr PS als die Isabella TS hätte laut Kurze (2008) jedoch nicht ins Programm gepasst. Das Gerücht geht vielleicht auf das Experiment zurück, die verlängerte Frua-Karosserie auf ein Isabella-Chassis zu verpflanzen (Kurze 1996; vgl. Borgward Isabella II). Tatsächlich hatte der Prototyp bei seiner Zulassung am 17.4.1962 jedoch lt. Eintragung im Kfz-Brief einen 1,1-Liter-Vierzylinder-Boxermotor mit 40 PS.

Zeichnungen

10.3.1959 Dis. 521–522 1:10 Zeichnung „Figurino Goliat 2 Portiere“
10.3.1959 Dis. 523–524 1:10-Zeichnung „Figurino Goliat 4 Portiere“
10.3.1959 Dis. 525 1:10-Zeichnung „Figurino Goliat Vista Ant. ¾“

5.3.1960 Dis. 552, 554, 556 1:10-Zeichnung „Figurino Goliath Berlina 4 Porte Hansa 1100“
5.3.1960 Dis. 553, 555, 557 1:10-Zeichnung „Figurino Goliath Berlina 2 Porte Hansa 1100“

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Dis. 555

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Dis. 557

 

 

 

11.5.1960 Dis. 560 1:10-Zeichnung Coupé „Figurino Goliath Coupé Hansa 1100“

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Dis. 560

 

 

 

 

11.5.1960 Dis. 561 1:10-Zeichnung Kombi „Figurino Goliath Giardinetta Hansa 1100“

1:5-Modell 2-türige Limousine (1960)

Farbe: Terrakottarot; Material: Holz (Kurze 2008, S. 68: fälschlich  Clay)

1960 Fotos Pietro Frua, Torino (I)

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9/1960 Foto Richard Krüger, Bremen

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(1985) Modell im Besitz von Wolfgang Reimann, Berlin (Kurze 2008: S. 68, Peter Kurze, pers. Mitteilung 16.1.2019)

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9.–12.6.2000 Ausstellung im Rahmen des 27. Jahrestreffen des Glas-Automobilclub International vom Museum für Verkehr und Technik, Berlin (Wolfgang Reimann, pers. Mitteilung 19.5.2020)

1:5-Modell 4-türige Limousine (1960)

Farbe: Terrakottarot; Material: Holz (Kurze 2008, S. 68: fälschlich  Clay)

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1960 Begutachtung des 1:5-Modells in der Carl F.W. Borgward GmbH, Bremen-Seebaldsbrück

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Prototyp (1960)

1960 Lieferung eines Hansa 1100 von der Goliath Werk GmbH, Bremen, an Pietro-Frua, Torino (I)
Fahrgestellnr. 32.01.35668 (Typ GM 1100)
Motornr. 32.51.32431 (= 40 PS)

5.3.1960 Dis. 559 1:1-Konstruktionszeichnung „Disegno Costruttivo Goliath Hansa 1100“; Archiv: Roberto Rigoli (Frua-Familie), Torino (I)
Kontaktmann für Pietro Frua in der Goliath-Werk GmbH ist Karosseriekonstrukteur Richard Krüger (1908–1972) (Kurze 1996: S. 87)
2.5.1960 Bau des Holzmodells im Studio Tecnico Pietro Frua, Torino (I)

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Richard Krüger

 

 

20.5.1960 1:5-Goliath-Konstruktionszeichnung Sk 44-113 „Entwurf-Limousine-Hansa-1100“
12.–18.6.1960 Fotos Richard Krüger
Karosserieaußenhaut

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Karosseriezusammenbau mit Metallwinkelhilfsverstrebungen auf Goliath Hansa-Bodengruppe

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9.7.1960 Fotos Richard Krüger‚
Motor eingebaut, Lenkrad, Innenausstattung, Blinker und Rückleuchten fehlen noch, Felgen weiß

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Teresa „Gina“ Bussolino

 

 

 

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abschließbarer Tankdeckel

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7/1960 Fotos Pietro Frua bei der Fertigstellung
Windschutzscheibe und Blinker montiert

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7/1960 Fotos Pietro Frua (27.7.1960 Negativtasche) bei der Abholung des Prototyps durch einen Lkw der Spedition Gondrand „Trasporto Automobili“, Torino (I)
Farbe: Terrakottarot metallic (Bremer Nachrichten 8.5.1962, Bild am Sonntag 27.5.1962, Kurze 1996: S. 87); innen: weißes (Kunst?)Leder mit weinroten Kantenpaspeln, Felgen in Wagenfarbe Terrakottarot metallic, verchromte Radzierringe und Radkappen

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7/1960 Fotos Pietro Frua nach dem Abladen vom Lkw am Bahnhof in Turin

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1960 1. Besitzer Goliath-Werk GmbH, Bremen-Hastedt

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Fahrversuche
1960 Fotos Volker Westermann im Empfangsraum des Goliath-Werks
1,3-Liter-Motor mit zwei Vergasern eingebaut (Frank Behrens, pers. Mitteilung 2.5.2020)

10.2.1961 Gründung der Borgward-Werke AG durch das Land Bremen zur Übernahme der Borgward-Gruppe;
Aufsichtsratsvorsitzender: Dr. Johannes Semler (BMW AG, München) (Weser Kurier Nr. 36, 11.2.1961,
Kurze 1996: S. 87)
16.2.1961 Zusammenschluss aller Gesellschaften der Borgward-Gruppe inkl. Lloyd und Goliath unter dem Dach der Carl F.W. Borgward GmbH (
Kurze 1996: S. 88)
11.9.1961 Eröffnung des Konkursverfahrens über das Vermögen der Carl F.W. Borgward GmbH, die Goliath-Werk GmbH (
Schmidt 1979: S. 215) und die Borgward-Werke AG (Kurze 1996: S. 90)
26.10.1961 Kaufvertrag der Goliath Werk GmbH i.K. mit der Goliath-Hansa Argentinia S.A. über Werkzeugmaschinen, Materialien, 487 zerlegte Hansa 1100, Konstruktionsunterlagen, Patentnutzungen, Firmen und Markenzeichen zum Kaufpreis von 6.5 Mio. DM (
Kubisch & Janssen 1984: S. 126, Kurze 1996: S. 91)
18.10.1961 Die argentinische Regierung enzieht der Goliath-Hansa Argentinia die erteilte Lizenz zum Bau oder zur Montage von Lloyd- und Goliath-Fahrzeugen (
Kubisch & Janssen 1984: S. 127), da die Goliath-Hansa Argentinia die Investitionsverpflichtungen für die Jahre 1960 und 1961 nicht erfüllt hatte (Kurze 1996: S: 91).

1962 vergeblicher Versuch von Volker Westermann, den Goliath Hansa III Prototyp zu kaufen
17.4.1962 Verkauf des Goliath Hansa 1100 III Prototyps durch Konkursverwalter Hans-Richard Schulze an seinen Mitarbeiter

17.4.1962 (km 1.500) 2. Besitzer Hans Günther Kuhlmann (Rechtsanwalt), Bremen (Bremer Nachrichten 8.5.1962, Bild am Sonntag 27.5.1962)
17.4.1962 Erstzulassung mit dem Kennzeichen HB-HK 326
(8.5.1962) (km 3.000) Fotos vor der Tabakwarenhandlung Ferdinand Loesch in der Bremer Rembertistraße 12 (Adressbuch Bremen 1963: S. 349) sowie der Antikgalerie des Kunsthändlers (und ehem. Operndirektors) Ulrich Velten (Volker Janssen, pers. Mitteilung 9.5.2020) in der benachbarten Rembertistraße 11 (Adressbuch Bremen 1963: S. 606)

Bremer Nachrichten (8.5.1962): „[...] er will auch Rallye fahren.“

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Rembertistr. 12

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Rembertistr. 11

 

 

 

7/1962 Foto Hans-Erich Sievers, Celle, vor dem Hauptpostamt in Celle (Leserbrief in Auto Motor und Sport, Heft 15, 14.7.1962, S. 6)

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196x Unfallschaden vorn rechts und Heckschaden repariert
neue Farbe: Olivgrün, weißes Dach; vordere Stoßstange ersetzt (Fiat), Mehrkammer-Rückleuchten (Sonderanfertigung) durch runde Einzelleuchten ersetzt, zusätzliche Chromgriffleiste am Kofferraumdeckel montiert
1968 o. 1969 (ca. km 150.000) 3. Besitzer Volker Westermann (9.2.1944–14.2.2003), Schwelm und Köln (Müller & Wendler 1989, S. 119; Peter Thöm, pers. Mitteilung 7.7.2003) (vgl. 1958 Lloyd Alexander Coupé #34)
Zulassung mit dem Kennzeichen EN-AS 190
1.–9.12.1984 Ausstellung auf dem Stand der Borgward Interessengemeinschaft bei der 17. Internationalen Motor Show, Essen (Lichtenstein 2000a)

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12.–13.9.1992 Ausstellung beim 1. Goliath-Treffen, Oberhausen
55-PS-Motor mit zwei Vergasern eingebaut, weißer Lack von dunkler Lenksäule abgeblättert (Frank Behrens, pers. Mitteilung 20.5.2020)

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1994 (km >400.000) Foto Frank Behrens, Wildeshausen
55-PS-Motor mit zwei Vergasern eingebaut, Türen und Hauben sehr schwer, Türen von Bändern zugehalten

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1995 Fotos Frank Behrens, Wildeshausen

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1998 Foto Frank Behrens, Wildeshausen

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19.2.2000 Fotos Andreas Gutknecht, Berlin

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9.–12.6.2000 geplante Ausstellung im Rahmen des 27. Jahrestreffen des Glas-Automobilclub International vom Museum für Verkehr und Technik, Berlin, abgesagt (Lichtenstein 2000a; Absage: Hermann et al. 2000: S. 3)

2004 4. Besitzer Klaus-Dieter Schmalenbach, Veenendaal (NL)
Fahrzeugstandort: Schwelm
20.3.2012 VW-Bus auf dem ehemaligen Grundstück von Volker Westermann vmtl. von spielenden Kindern angezündet: www.lokalkompass.de
9.6.2015 Foto des Grundstücks in der Westfalenpost: www.wp.de

2. Prototyp (1960)

12/1960 Fotos von Sohn eines Werksangehörigen bei der Wagenwäsche im Goliath-Werk nach dem Abladen aus dem Bahnwaggon (Frank Behrens, pers. Mitteilung 3.5.2020; rückseitiger Laborstempel 15.12.1960)
keine verchromten Radzierringe, Lenkrad und Lenksäule schwarz

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rechter Scheinwerferzierring fehlt, Innenausstattung dunkel

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retuschiert

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retuschiert

7/1961 Eine von Frua bereits gefinishte Karosserie wurde auf dem Transport von Italien nach Deutschland in der Schweiz von Goliath-Werksangehörigen, als der Konkurs bereits feststand, im Eisenbahnwaggon zerschnitten (Terasa 1985c, Lichtenstein 2000a, Lichtenstein 2001; Volker Westermann 1988 ff. fide Frank Behrens, pers. Mitteilung 2.5.2020)

22.2.1964 Reinhard Seiffert  schreibt in der Auto Motor und Sport (Seiffert 1964):

„Der neue Hansa 1100, ein von Frua karossiertes hübsches Auto, dessen Prototypen heute in Privatbesitz sind, war für 1961 produktionsreif.
[…]
Der Goliath Hansa 1100 sollte 1961 durch ein völlig neues Modell ersetzt werden, dessen Karosserie in Zusammenarbeit mit dem Italiener Frua entstand. Einige Prototypen wurden noch gebaut.“

21.3.1964 Alfred Fischer (ehem. Borgward Pressechef), Gravenbruch, schreibt in einem Leserbrief in der Auto Motor und Sport (Heft 6, S. 6):

„Für die Automobil-Ausstellung 1961 waren vorgesehen: neues Kleid für den Hansa 1100 und eine vollkommen neue Isabella. Diese hätte viertürig so ausgesehen wie Ihr abgebildeter angeblicher 1100. Letzterer sollte so ähnlich aussehen, aber zwei Türen beibehalten. Konstruktiv war alles fertig. Das letzte ok zum Anlaufen des Baues konnte Dr. Borgward nicht mehr geben, da er aus seinem Werk herausgeschossen wurde.“

Argumente für einen zweiten Prototyp:

Argumente gegen einen zweiten Prototyp:

Offene Fragen:

Technische Daten

Basisfahrzeug

Goliath Hansa 1100 II (Modell 1960, 8/1959–1961; Zusammenbau der letzten Exemplare in Handarbeit bis Herbst 1963; Kubisch & Janssen 1984: S. 127)

Motor

Goliath Typ GM 1100, 4-Zylinder-Viertakt-Boxermotor vor der Vorderachse, Leichtmetallblock, zentrale Nockenwelle mit Betätigung der hängenden Ventile über Stoßstangen und Kipphebel, 1 Flachstromvergaser (Zenith 32KL-P10), Druckumlaufschmierung, Wasserkühlung

Bohrung x Hub

74 x 64 mm, Kompressionsverhältnis 7,3:1

Hubraum

1.093 cm³

Leistung

40 PS bei 4.250 U/Min. (Kfz-Brief I Nr. 23596272)
(Bild am Sonntag 27.5.1962, fälschlich: 55 PS bei 5.000 U/Min.)

max. Drehmoment

80 Nm (8,15 mkg) bei 2.500 U/Min. (Werksangabe in „Was der Goliath-Spezialist wissen muß“)

Leistungsgewicht

24,75 kg/PS

Kraftübertragung

Einscheibentrockenkupplung, vollsynchronisiertes 4-Gang-Getriebe mit Lenkradschaltung, Frontantrieb

Vorderachse

Schwingachse mit Querblattfeder oben und Querlenkern unten, Teleskopstoßdämpfer, Zahnstangenlenkung

Hinterachse

Starrachse mit Halbelliptik-Längsblattfedern, Teleskopstoßdämpfer

Bremsen

Trommelbremsen mit hydraulische Bremsbetätigung (ATE)

Karosserie

4-türige Limousine, Zentralrohrrahmen mit Quertraversen und halbselbstragender Ganzstahlkarosserie

Länge x Breite x Höhe

(Basisfahrzeug: 4.090 × 1.630 × 1.450 mm);
Radstand: 2.300 mm (Kfz-Brief)
(vgl. Basisfahrzeug: 2.270 mm, 1963 Glas 1700 Limousine: 2.500 mm)

Leergewicht

990 kg (Kfz-Brief)
(vgl. Basisfahrzeug: 900 kg; Werksangabe in „Was der Goliath-Spezialist wissen muß“)

Höchstgeschwindigkeit

115 km/h (Kfz-Brief; Basisfahrzeug: 124 km/h)

Verbrauch

(Basisfahrzeug: 7,8 Liter pro 100 km Normalbenzin; Verkaufsbroschüre)

Bauzeit

1960–1961

Neupreis

Entwicklungskosten 250.000 DM (Müller & Wendler 1989: S. 119)
(Basisfahrzeug 40 PS: 5.950 DM)

Stückzahl

2

Quelle Basismodell: Oswald (1992)

Verwendete Anbauteile

Blinker vorn und Rückleuchten: Sonderanfertigung. 17.4.1962 Einzelgenehmigung im Kfz-Brief I (Nr. 23596272) erteilt:

„Die Schlußleuchten, Bremsleuchten, Rückstrahler u. Blinkleuchten sind in Sonderanfertigung hergestellt (keine nach § 22a StVZO vorgeschriebene Bauartgenehmigung). Der Erteilung einer Bauartgenehmigung im Einzelfall stehen keine Bedenken entgegen. (Fahrzeugteileverordnung § 13)“

Verwandte Fahrzeuge

Borgward Isabella II (1961)

Borgward-Projektnr. 115
Radstand Borgward Isabella (1954–1961): 2.600 mm

„Angeblich kam die 1960 Goliath Hansa III Limousine bei Carl. F.W. Borgward so gut an, daß man bei Borgward in Bremen-Sebaldsbrück versuchte die Karosserie auf ein Isabella-Chassis zu verpflanzen. Frua stoppte das Unterfangen mit dem Hinweis, daß die Karosserie für die größere Isabella [Radstand 2.600 mm] an Wirkung verlieren würde.“ (Kurze 1996: S. 87; Steiger 1997: S 102). „Frua bot daraufhin an, einen eigenen Isabella-Entwurf zu zeichnen. Das was im Spätsommer 1960.“ (Steiger 1997: S 102)

„Fruas neuer Wagen gefiel Carl F.W. Borgward sehr gut und der Wagen sollte mit hinten verlängerter Karosserie als neue Isabella kommen. Dazu wurde der Goliath-Karosseriekonstrukteur Heinz Siems für eine Monat im Jahr 1961 an das Borgward-Konstruktionsbüro ausgeliehen.“ (1.3.2000 Heinz Siems im Telefoninterview mit Peter Kurze; Kurze 2008; S. 69)

„Nach Erinnerungen seiner Entwickler plante Borgward eine pragmatische Lösung und ordnete an, die Karosserie des Hansa 1300 auf die völlig andere Plattform der Isabella zu versetzen. Dagegen legte Pietro Frua ein Veto ein: Nach Meinung des Designers würde die Eleganz des Wagens unter der Vergrößerung leiden. Frua bot daraufhin an, einen eigenen Isabella-Entwurf zu zeichnen – das war im Spätsommer 1960.“ (Steiger 2020: S. 205)

9.1.1961 1:1-Konstruktionszeichnung Wilhelm Ahlers „Hutprofil für Türmittelsäule L+R“ (Archiv: Peter Kurze, pers. Mitteilung 17.1.2019)
16.1.1961 1:1-Konstruktionszeichnung Helmut Müller „Radkastenverstärkung außen L+R“ (Archiv: Peter Kurze, pers. Mitteilung 17.1.2019)
31.1.1961 1:1-Konstruktionszeichnung Karl-Heinz Bode „Tür – Außenhaut Hint.-Tür L u. R“ (Archiv: Peter Kurze, pers. Mitteilung 17.1.2019)

10.2.1961 Gründung der Borgward-Werke AG durch das Land Bremen zur Übernahme der Borgward-Gruppe;
Aufsichtsratsvorsitzender: Dr. Johannes Semler (BMW AG, München) (Weser Kurier Nr. 36, 11.2.1961,
Kurze 1996: S. 87)
16.2.1961 Zusammenschluss aller Gesellschaften der Borgward-Gruppe inkl. Lloyd und Goliath unter dem Dach der Carl F.W. Borgward GmbH (
Kurze 1996: S. 88)
16.3.1961

„Borgward-Sanierer Johannes Semler wünschte sich eine Weiterentwicklung und forderte , dass »mit Hochdruck an der Gestaltung der neuen Isabella-Karosserie (Frua)« zu arbeiten sei, obwohl die Konstruktion des neuen Modells bereits zu 60 Prozent abgeschlossen war.“ (Sitzungsprotokoll im Nachlass des Borgward-Finanzdirektors Otto Carstens (1898-1982) im Archiv des Borgward-Club, Bremen; Steiger 2020: S. 205)

29.3.1961 Die Borgward-Entwickler planten den mit dem Frua-Entwurf des Hansa 1300 (Sitzungsprotokoll im Nachlass des Borgward-Finanzdirektors Otto Carstens (1898-1982) im Archiv des Borgward-Club, Bremen; Steiger 2020: S. 205)

12.4.1961

Semler wiederholte seine Forderung: „Frua solle noch im April nach Bremen kommen, »damit die Gestaltung der Karosserie noch einmal gründlich durchgesprochen werden kann«“. (Protokoll im Nachlass des Borgward-Finanzdirektors Otto Carstens (1898-1982) im Archiv des Borgward-Club, Bremen; Steiger 2020: S. 205)

7/1961 Borgward-Konstrukteur Wilhelm Milde: „Ich bekam eines Tages den Auftrag, alle Konstruktionsunterlagen für eine neue Isabella im Original nach München zu schicken. Zu BMW.“ (Steiger 1997: S 100)
11.9.1961 Eröffnung des Konkursverfahrens über das Vermögen der Carl F.W. Borgward GmbH, die Goliath-Werk GmbH (Schmidt 1979: S. 215) und die Borgward-Werke AG (Kurze 1996: S. 90)

21.9.–1.10.1961 geplante Vorstellung der neuen Borgward Isabella auf der 40. Internationalen Automobilausstellung (IAA), Frankfurt am Main; dazu kam es jedoch nicht (Kurze 2008; S. 69)

21.3.1964 Alfred Fischer (ehem. Borgward Pressechef), Gravenbruch, schreibt in einem Leserbrief in der Auto Motor und Sport (Heft 6, S. 6):
„Für die Automobil-Ausstellung 1961 waren vorgesehen: neues Kleid für den Hansa 1100 und eine vollkommen neue Isabella. Diese hätte viertürig so ausgesehen wie Ihr abgebildeter angeblicher 1100. Letzterer sollte so ähnlich aussehen, aber zwei Türen beibehalten. Konstruktiv war alles fertig. Das letzte ok zum Anlaufen des Baues konnte Dr. Borgward nicht mehr geben, da er aus seinem Werk herausgeschossen wurde.“

26.10.1961 Kaufvertrag der Goliath Werk GmbH i.K. mit der Goliath-Hansa Argentinia S.A. über Werkzeugmaschinen, Materialien, 487 zerlegte Hansa 1100, Konstruktionsunterlagen, Patentnutzungen, Firmen und Markenzeichen zum Kaufpreis von 6.5 Mio. DM (Kurze 1996: S. 91)

Glas 1500 Limousine (1963)

Comm. 315
Radstand: 2.500 mm

18.3.1962 1:10-Entwürfe Dis. 586–588
Auswahl von Dis. 587 durch Glas
10.5.1962 1:1-Konstruktionszeichnung Dis. 591
Frühjahr 1963: Fertigstellung Prototyp der Limousine (Herrmann 2000b: S. 19)
31.7.1963 1:10-Konstruktionszeichnung der Glas 1700 Limousine

12.–22.9.1963 Präsentation auf der 41. Internationalen Automobilausstellung (IAA), Frankfurt am Main

Reinhard Seiffert (stellv. Chefredakteur): „Bei der Limousine handelt es sich um nichts Geringeres als um die neue Borgward Isabella, die von Frua entworfen worden war (ein Prototyp stand bereits in Bremen) und für die Zwecke von Glas, der natürlich sein eigenes Fahrgestell und seinen eigenen Motor verwendet, nur leicht abgeändert wurde.“ (Auto Motor und Sport, Heft 19, 14.9.1963, S. 51)

9/1964–12/1967 Serienproduktion als Glas 1700 Limousine 

Veröffentlichungen

Frank Behrens (2020): Hansa 1300 Frua (Prototypen 1960). – www.goliath-veteranen-club.de