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AC 428 Convertible
Comm. 338
Im September 1961 bot der frühere texanische Ferrari-Rennfahrer Carroll H. Shelby dem englischen Sportwagenhersteller AC Cars Ltd. in Thames Ditton in der englischen Grafschaft Surrey an, den seit 1954 produzierten AC Ace mit einem Ford 4,2-Liter-V8-Motor mit 260 PS aufzuwerten. Shelby und die AC-Eigner wurden sich schnell handelseinig. Bereits am 1. Februar 1962 konnte Shelby einen noch unlackierten Prototypen auf der winterlichen Rennstrecke von Silverstone (USA) testen. Die Auslieferung der ersten AC Shelby Cobra 260 begann noch im selben Jahr. Im Oktober 1964 wurde das neue Modell AC Shelby Cobra 427 (Cobra Mark III) mit neuem Chassis und 7-Liter(427 cubic inch)-V8-Motor mit 390 PS in Riverside (Kalifornien, USA) vorgestellt.
1965, auf dem Höhepunkt der Cobra-Produktion, entschied sich der AC-Inhaber Derek Hurlock (1920–1992) zum Bau eines Grand Tourers für den wesentlich größeren Luxuswagen-Markt. Auf dem Genfer Salon im März 1965 sprach er mit verschiedenen italienischen Designern. Nachdem Nuccio Bertone aus Kapazitätsgründen abgelehnt hatte, stellte der Schweizer AC-Importeur und Rennfahrer Hubert Patthey den Kontakt zu Pietro Frua her. Frua versprach die schnelle Lieferung von Zeichnungen für einen offenen und einen geschlossenen Zweisitzer sowie eines offenen Prototypen für die London Motor Show im Oktober desselben Jahres.
Dis. 729 |
Dis. 730 |
Dis. 731 |
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Im Mai 1965 erhielt Frua ein um 152 mm verlängertes Cobra 427-Chassis von AC.
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Der kastanienrote Prototyp (CF 1) wurde von Frua in fahrfertigem Zustand pünktlich für die Ausstellung im Londoner Earls Court im Oktober 1965 geliefert.
Ausführliche Fahrversuche nach der Ausstellung ergaben, dass es auf Grund des gegenüber der AC Cobra höheren Karosseriegewichts noch Änderungsbedarf an Federung, Stoßdämpfern und Reifenauswahl gab. Durch die hohe Wärmeentwicklung des 7-Liter-Motors kam es zu hohen Temperaturen im Fußraum, was die AC-Ingenieure durch eine verbesserte Position des Kühlerradiators, einen zusätzlichen Ölkühler und zusätzliche Luftausströmöffnungen hinter den vorderen Radausschnitten in den Griff bekamen.
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So dauerte es noch ein Jahr bis zur Vorstellung des ersten Serienmodells (CFX 2) im Oktober 1966 auf dem Pariser Salon.
Das Fastbackcoupé wurde auf dem Stand von Pietro Frua auf dem Genfer Salon im März 1967 vorgestellt, da AC Cars dort keinen eigenen Stand hatte.
Für die Produktion wurden die in Thames Ditton gebauten rollfähigen Chassis nach Turin transportiert. Dort versah sie die Carrozzeria ILCA Maggiora SpA in Moncalieri/TO im Auftrag von Pietro Frua mit der Karosserie (Stevenson 2005: S. 156).
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Drei im Bau befindlichen AC 428 Spider Karosserien bei Maggiora im Sommer 1967. Im Hintergrund sind noch ein unkarossiertes AC 428 Fahrgestell und zwei Karosserien für den 1967 Glas/BMW 3000 zu sehen.
Die unlackierten Fahrzeuge wurden zurück nach England transportiert, wo Sie wiederum bei AC Cars lackiert, mit Unterbodenschutz versehen und komplettiert wurden. Während die ersten Exemplare noch mit dem 427-cubic-inch-Rennmotor mit 390 PS ausgestattet waren, erhielten 1968 ab Chassisnummer CF 6 alle folgenden Exemplare den zivilisierteren 428-cubic-inch-Motor mit 345 PS. Bis 1973 wurden 29 AC 428 Spider mit den nachfolgenden Chassisnummern gebaut, davon 23 mit Rechtslenkung (Chassisnummer beginnt mit CF) und 6 mit Linkslenkung (Chassisnummer beginnt mit CFX: 2, 15, 32, 36, 37 und 54).
CF 23 (Cobra Replica) |
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Für die beiden kursiv markierten Fahrzeuge CF 8 und CF 11 ist kein Besitzer bekannt.
MGX 122 L (CF 77?) |
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1966 (PDF 2,1 MB) |
1969 (PDF 9,4 MB) |
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[Quellen: Mclellan 1983a, b, 2000; Andy Shepherd; eigene Recherchen sowie die im Text und beim jeweiligen Fahrzeug angegebenen Quellen]
Basisfahrzeug |
verlängertes AC Cobra 427-Chassis |
Motor |
vornliegender wassergekühlter 8-Zylinder-V-Motor (Ford Galaxie 428, USA), Block und Kopf aus Gusseisen, zwei obenliegende Nockenwellen (ohc), ein Fallstromvergaser (Holley) |
Bohrung x Hub |
104,9 x 101,2 mm, Kompressionsverhältnis 10,5:1 |
Hubraum |
7.014 cm3 |
Leistung |
345 PS bei 4.600 U/min |
max. Drehmoment |
642 Nm bei 2.800 U/min |
Leistungsgewicht |
4,1 kg/PS |
Kraftübertragung |
vollsynchronisiertes 4-Gang Schaltgetriebe (Mucie) oder 3-Gang-Automatikgetriebe |
Vorderachse |
Einzelradaufhängung an Doppeldreiecksquerlenkern, Schraubenfedern, hydraulische Teleskopstoßdämpfer, Zahnstangenlenkung |
Hinterachse |
Einzelradaufhängung an Doppeldreiecksquerlenkern, Schraubenfedern, hydraulische Teleskopstoßdämpfer |
Bremsen |
vorn und hinten Scheibenbremsen (Girling) |
Karosserie |
Rohrrahmen (um 152 mm verlängerter AC 427 Cobra-Rahmen), Stahlblechkarosserie |
Länge x Breite x Höhe |
4.470 x 1.727 x 1.245 mm; Radstand 2.413 mm |
Leergewicht |
1.430 kg |
Höchstgeschwindigkeit |
224 km/h (Werksangabe: 240 km/h), Beschleunigung 0–100 km/h: 6,5–7,5 Sekunden |
Verbrauch |
ca. 17,2 Liter pro 100 km (16,4 miles per gallon) |
Bauzeit |
1965–1973 |
Neupreis (ab Werk) |
Spider: Fastbackcoupé |
Stückzahl |
29 Spider (2 verschollen), davon 6 mit Linkslenkung (LHD) |
1965 AC 428 Spider (zum Anfang dieser Seite)
1971 AC 428 Spider (II)
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